Hygienemanagement
Hygiene bedeutet Gesunderhaltung von Menschen durch eine gezielte Reinhaltung des Körpers, der Kleidung und der Arbeitsumgebung sowie ein hygienegerechtes Verhalten. Vorbeugende Maßnahmen sind für gesunde Arbeitsbedingungen und die bewusste Abwehr von Krankheiten (insbesondere Infektionskrankheiten) unerlässlich – und dies nicht erst seit der COVID-19-Pandemie. Hygiene ist nicht nur „Sache“ jedes Einzelnen, sondern auch eine Aufgabe der Unternehmensführung. So fordern insbesondere das Infektionsschutzgesetz, das Arbeitsschutzgesetz sowie die Biostoffverordnung geeignete Vorbeuge- und Schutzmaßnahmen sowie eine geregelte Dokumentation (Vorgaben- und Ergebnisdokumentation). Wie bei anderen betrieblichen Aufgaben ist auch bei der Hygiene ein systematisches Vorgehen in Form eines Managementsystems sinnvoll. Dieses definiert Ziele und Grundsätze, regelt die systematische Anwendung (beispielsweise Pläne, wie Hygiene- und Hautschutzpläne, betriebliche Anweisungen, Schulungskonzepte, Begehungs- und Überwachungskonzepte), leitet und lenkt die betriebliche Hygienepraxis (Personalhygiene, Produkthygiene sowie Produktions- und Betriebshygiene) und managt den Prozess der fortlaufenden Verbesserung. Ein Hygienemanagement trägt sowohl zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit und der Erfüllung der Hygieneforderungen der Kunden und Partner, als auch zum Erhalt der Gesundheit der Beschäftigten und der Partner (z. B. vor Ort arbeitende Dienstleister) bei. Die Relevanz des Beitrags zur Gesunderhaltung ist durch die COVID-19-Pandemie stark gestiegen. Gestiegen sind auch die Auswirkungen auf andere Handlungsfelder in einem Unternehmen (z. B. Videokonferenzen, Homeoffice oder Remoteaudits). Ein Hygienemanagement lässt sich als eigenständiges Managementsystem oder als Teil eines Arbeitsschutz-Managementsystems (AMS) oder integrierten Managementsystems gestalten – ISO hat in diesem Zusammenhang Ende 2020 den internationalen „Leitfaden für sicheres Arbeiten während der Covid-19-Pandemie“ ISO/PAS 45005: Occupational health and safety management – General guidelines for safe working during the COVID-19 pandemic als Ergänzung zu ihrer AMS-Norm DIN ISO 45001:2018 veröffentlicht. Unabhängig davon ist die Nutzung vorhandener Prinzipien, wie der PDCA-Zyklus, Vorgehensweisen (Verfahren und Prozesse) sowie Werkzeugen von Managementsystemen sehr sinnvoll.